Ratgeber – Tennisschuhe Damen und Tennisschuhe Herren
Ich werde im Training oft nach den richtigen Schuhen gefragt und so ist die Idee entstanden diesen Ratgeber für Anfänger aber auch Fortgeschrittene zu schreiben. Wir haben zusammen gefühlte 718 Jahre auf und neben dem Platz gestanden. Was ihr hier lesen könnt basiert also auf jeder Menge Erfahrung von uns als Spielern und Trainern auf verschiedenem Niveau.
Damen und Herren finden hier für jedes Alter die Antworten auf Fragen rund um´s Thema Tennisschuhe.
Viel Spaß beim Lesen
Chris
Unsere Highlights zur anstehenden Saison 2019:
Bis zum Erscheinen des Vapor X war mein persönlicher Favorit der Asics Resolution 7 knapp vor dem Vapor 9.5 und dem deutlich stabileren Adidas Barricade. Da ich auch nach der Saison 2018 weitere Schuhe getestet habe, sieht die persönliche Top 3 wieder etwas anders aus:
1 | 2 | 3 | |
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Modell | Nike Air Zoom Vapor X, Sand, Herren | Nike Zoom Cage 3, Sand, Herren | Asics Gel Resolution 7, Sand, Herren |
Testergebnis | |||
Preis | ab 89,95 € | ab 74,95 € | ab 99,90 € |
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3 Haupteigenschaften von Tennisschuhen: Stabilität, Dämpfung und Grip!
Inhalt
- 1 3 Haupteigenschaften von Tennisschuhen: Stabilität, Dämpfung und Grip!
- 2 Sekundäre Eigenschaften – Kann, muss nicht
- 3 Sandplatz Tennisschuhe oder Allcourt Tennisschuhe – Verschiedene Beläge, verschiedene Schuhe
- 4 Beratung Damen Tennisschuhe und Herren Tennisschuhe
- 4.1 Welche Tennisschuhe Einsteiger ins Auge fassen
- 4.2 Damen Tennisschuhe
- 4.3 Welche Tennisschuhe Damen und Herren auf höherem Niveau ins Auge fassen
- 4.4 Senioren Tennisschuhe – für alle Ü30er interessant
- 5 Reinigung und Pflege – Sand, überall Sand!
Tennis ist kein Sport wie jeder andere
Die meisten Verfechter anderer Sportarten mögen das vielleicht nicht hören aber Tennis ist so ziemlich der komplexestes Sport den es gibt. Asthon Eaton, Zehnkämpfer bei Olympia 2016, hat das im Interview bestätigt. Talent, Technik, Taktik, Ausdauer, Schnellkraft, Hand-Auge-Koordination sind nur einige Fähigkeiten die einen guten Spieler ausmachen.
Federer stand in Australien 2018 gut 15 Stunden unter Wettkampfbedingungen auf dem Platz. Da erscheinen die 9,58 Sekunden von Usain Bolt lächerlich.
Ob beim schnellen Antritt, beim Richtungswechsel, beim abrupten Bremsen oder beim Rutschen zum fast unerreichbaren Stop, eure Füße und eure Gelenke müssen beim Tennis so einiges mitmachen. In fast jedem Ballwechsel tritt irgendeine extreme Belastungssituation auf.
Djokovic und Murray sind mit 36 km/h und 34 km/h momentan die schnellsten Spieler auf der Tour – Referenz: A. Robben 37 km/h als schnellster Fussballer und U. Bolt mit 44 km/h (jeweils als kurzzeitiger Topspeed im 40 ft Sprint).
Während ein Usain Bolt jedoch 100 m geradeaus rennt, gelten beim Tennis ganz andere Regeln. Die Fähigkeit zum schnellen Abstoppen und Richtungswechsel gepaart mit einer extremen Antizipation und Reaktion ist von größter Bedeutung wenn wir von „Geschwindigkeit“ beim Tennis sprechen. Beim Abstoppen treten im jeweiligen Fuß Belastungen vom 3-fachen (und darüber) des Körpergewichts auf. Mehrfach pro Ballwechsel und teilweise über Stunden.
Es ist daher nur logisch und zwingend erforderlich, dass beim Tennis völlig eigene und andersartige Anforderungen an einen Schuh gestellt werden.
Um eure beste Leistung abrufen zu können und dabei verletzungsfrei über die Saison zu kommen, gibt es drei Dinge die man bei den Schuhen wirklich beachten sollte.
Priorität 1: Stabilität = Sicherer Halt im Tennisschuh
Tennisschuhe sind, wie jeder andere Sportschuh, exakt an die Anforderungen auf dem Platz angepasst. Euer Schuh muss im Wesentlichen unter drei verschiedenen Aspekten zu euch und eurem Spiel passen.
Stabilität für den sicheren Halt in jeder Situation (geht leider oft zu Lasten des Gewichts). Die Extrembelastungen die beim Stoppen, beim Richtungswechsel oder beim Antritt auftreten sind schon nicht ohne. Einige haben sicher noch die Bilder von Michael Stichs Verletzung vor Augen… pfui, das braucht kein Mensch. Ob ihr zu viel oder zu wenig rutscht oder ob es irgendwo drückt ist gemessen an der Stabilität im Schuh fast egal. Ein schwammiger Schuh ist das schlimmste was ihr euch antun könnt! Von möglichen Blasen und Scheuerstellen mal ganz abgesehen. Für die blutigen Anfänger ist Stabilität im Schuh noch nicht so kriegsentscheidend, dazu aber unten im Punkt Einsteiger Tennisschuhe mehr.
Ein fester Sitz an der Ferse ist zunächst Mal wichtig, sowie ein stabiler Sitz rund um die Fußgelenke. In den Bereichen sind ordentliche Tennisschuhe im Obermaterial verstärkt was zur gewünschten Steifigkeit beiträgt. Bei einigen Modellen (z.B. Babolat) habt ihr zudem die Möglichkeit über Klettverschlüsse an der Ferse oder über dem Spann selbst Einfluss auf die Stabilität zu nehmen. Andere Hersteller (z.B. Adidas) schaffen einen ähnlichen Effekt über eine asymmetrische Schnürung oder ähnliches. Es gibt also tatsächlich Schuhe, bei denen ihr noch aktiv mitbestimmen könnt wie die sich am Fuß anfühlen!
Fester Halt im Vorderfuß ist unter Sicherheitsaspekten jetzt sicher nicht der springende Punkt, aber warum auch dort vorne guter Halt im Tennisschuh wichtig ist, lest ihr weiter unten beim Thema „Grip“.
Priorität 2: Die Dämpfung
Eine gute Dämpfung sollte sowohl bei den Damen Tennisschuhe als auch bei den Herren Tennisschuhen vor Allem im Fersenbereich und im Vorderfuß vorhanden sein. An der Ferse schützt sie eure Gelenke, gibt euch auch einen gewissen Halt und soll hier schon einiges der Belastung schlucken, die während des Ballwechsels auftreten. Über die Dämpfung hinten muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Wir reden von Sport, ihr rennt, ihr bremst, ihr habt ein Gewicht X und eine Beschleunigung Y im Fuß à Dämpfung hinten, logisch.
Warum aber Dämpfung vorne? Vorne wollt ihr idealerweise „leichtfüßig“ sein, die Zehen sollen ein „low tot he ground Gefühl“ haben um schnell das umzusetzen was ihr gerade vorhabt. Auf den Zehen bewegt es sich einfach schneller auf dem Platz, das ist ab einem gewissen Niveau ein wichtiger Faktor!
Schnelle Reaktion beim bspw Splittstep kann durch entsprechende Dämpfung im Zehenbereich unterstützt werden. Achtet bei den Schuhbeschreibungen auf „rebounce Effekt“ oder sowas wie „Rebounceverhalten„. Damit ist eine spezielle Art der Dämpfung im Vorfuß (überwiegend da) gemeint, bei der das eingesetzte Material die Aufprallenergie zum einen aufnimmt, aber auch sofort wieder als potentielle Bewegungsenergie zur Verfügung stellt (rebounce). Adidas z.B. unterscheidet zwischen Adiprene und Adiprene+ bei der Dämpfung an der Ferse und im Vorfußbereich. Merken: Dämpfung ist nicht gleich Dämpfung. Vorne im Tennisschuh meint sie etwas anderes (zusätzliches) wie hinten! Hier ein anschauliches Videos um zu verdeutlichen was es mit dem Rebounce-Effekt auf sich hat. Das ist von Adidas, aber alle anderen haben was ähnliches.
Er zeigt es in dem Video an Laufschuhen, aber das spielt für die Demonstration der generellen Funktion keine Rolle.
Priorität 3: Grip = Traktion + Reaktion
Während diese beiden Eigenschaften (Stabilität und Dämpfung) unabhängig vom Untergrund gegeben sein sollten, bleibt noch die letzte Grundeigenschaft, der Grip. Je nach Belag braucht ihr unterschiedliche Sohlen um überhaupt von der Stelle zu kommen bzw nicht wegzurutschen. Bei den Sandplatzschuhen hat sich das Fischgrätmuster durchgesetzt, bei Hardcourts ein weitgehendes Fischgrätmuster in Kombination mit (größtenteils) kreisförmigen Profilelementen.
Tennisschuhe für die Halle weisen kein Profil auf, erreichen auf den Teppichböden aber den nötigen Grip durch eine generell weichere Laufsohle.
Neben dem reinen Muster sind die Eigenschaften „Profiltiefe“ und „Härtegrad der Laufsohle“ entscheidend für den Grip. Ganz anschaulich betrachtet, ist die Frage nach der Traktion durchaus mit dem vergleichbar was ihr vom Auto kennt. Weicher Gummi mit tiefem Profil (wie bspw. bei Sandplatzschuhen) erzeugt viel Grip, sorgt aber in Sachen Lebensdauer für weniger Freude. Harter Gummi mit geringer Profiltiefe (bei Allcourts) hält länger, kann aber bspw. auf Sand manchmal nicht den optimalen Grip liefern.
Und wie beim Auto gilt auch hier: theoretisch kann man das ganze Jahr mit Alljahresreifen (harte Allcourts) fahren, aber das ist dann nichts Halbes und nichts Ganzes.
Guter Grip beginnt IM Tennisschuh, nicht erst an der Sohle!
Grip bei Lastwechseln
Die schnellen Lastwechsel, bei denen ihr den nötigen Grip braucht, gehen immer von den Zehen/Ballen aus! Entweder ihr steht sowieso fast nur auf dem Vorfuß oder ihr landet gerade im Splitstep, aber ihr seid bei schnellen Wechseln auf den Vorfuß angewiesen. Und der erste Bewegungsimpuls bei der Kraftübertragung „Fuß-Belag“ geht von den Zehen in den Schuh. Eine sofortige Umsetzung des Impulses auf den Untergrund kann also nur erfolgen, wenn der Schuh direkt reagiert. Und das kann er nur, wenn er eng genug sitzt!
Ist der Schuh vorne zu weit, oder zu locker, dann schwimmt ihr im Schuh. Ein schwammiges Gefühl vorne vermittelt euch immer den Eindruck nicht von der Stelle zu kommen oder wegzurutschen. Das liegt dann nicht an der Sohle!
Der Wechsel auf ein anderes Modell rettet euch dann auch nicht. Nehmt die Größenangaben ernst und lasst evtl. eure Füße vermessen (oder macht es selbst). Wenn man sich seit Jahren in Straßenschuhen 42 wohl fühlt, bedeutet das nicht, dass man hier nicht mal nachkontrollieren sollte.
Fazit aus dem Abschnitt: Über die Zehenbox kann man sich streiten und alle haben am Ende recht. Manche Spieler wollen es vorne flexibel und leicht, andere wollen es hier ebenfalls stabil und eng. Beide Aussagen kann man gelten lassen WENN man den Spielstil des jeweiligen Spielers beachtet. Weiter unten gehen wir nochmal auf die Spielstile und den Einfluss auf die Schuhe ein.
Sekundäre Eigenschaften – Kann, muss nicht
Stabilität, Dämpfung und Grip sind essentielle Eigenschaften der Schuhe, die ihr beim Kauf berücksichtigen solltet. Diese drei Eigenschaften sind sicherheitsrelevant und daher liegt darauf das Hauptaugenmerk. Wenn ihr den richtigen Schuh oder die richtige Marke hinsichtlich dieser Attribute gefunden habt, könnt ihr euch um sekundäre Eigenschaften Gedanken machen.
Gewicht
Betrachten wir die drei Eigenschaften oben als sicherheitsrelevant, ist in logischer Konsequenz alles Andere sekundär. Manche mögen das Gewicht als extrem wichtig empfinden, wir stellen es aber aus besagten Gründen extra unter die weniger wichtigen Eigenschaften.
Ein geringes Gewicht geht immer zu Lasten der Stabilität. Ein ausgewogenes Verhältnis ist anzustreben und wünschenswert allerdings gilt auch hier:
die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.
Atmungsaktivität
Natürlich ist es nicht schön nach einigen Minuten auf dem Platz in völlig nassen Schuhen zu stehen, aber alle Hersteller haben sich um das Thema Atmungsaktivität auf die eine oder andere Art gekümmert. Keiner der führenden Markenhersteller schneidet hier schlecht ab. Auf der anderen Seite ist uns kein Spieler bekannt, der Schuhe trägt, die sich wie ein Brett anfühlen aber dafür ganz toll in Sachen Atmungsaktivität abschneiden.
Als Faustregel kann man allerdings festhalten, dass leichte Schuhe aus einem ganz einfachen Grund besser belüftet sind als schwere Schuhe: das Obermaterial besteht bei leichten Schuhen aus einem gewebten Kunststoff und ist somit von Haus aus luftdurchlässiger als bspw. Kunstleder oder Leder.
Optik
Hier scheiden sich vielleicht die Geister, aber wir sind der Meinung, dass die Optik kein grundlegender Faktor einer Kaufentscheidung sein sollte. Ebenso ist es fragwürdig, ob eine spezielle Sonderedition eines Schuhs bei sonst gleichen Eigenschaften einen teilweise weit höheren Preis gerechtfertigt. Wer optisch auf dem Platz auffallen möchte wird aber auch hier fündig. Für fast jeden Schuh gibt es aufwendige Sondereditionen oder farbliche Exoten.Die Damen Tennisschuhe stehen dabei den Herren Tennisschuhen in nichts nach. Farbenpracht so weit das Auge reicht!
Haltbarkeit
Was die Haltbarkeit betrifft gibt es durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern und abhängig vom Spieler der gerade im Schuh steckt. Einige Modelle haben typische Stellen an denen bei intensivem Spiel als erstes etwas den Geist aufgibt, oder durchscheuert.
Bei der Frage wie wichtig die Haltbarkeit ist, muss jeder für sich die passende Antwort finden. Passt der Schuh perfekt, und ist das Gefühl für den Untergrund und die Reaktionsfreudigkeit für euch einzigartig, dann stellt sich die Frage nach einer eventuell haltbareren Alternative nicht. Dann nehmt ihr in Kauf, dass die Schuhe je nach Intensität nach einigen Monaten durch sind.
Wenn es mehrere Schuhe in die engere Wahl schaffen, empfehlen wir bei den Sekundäreigenschaften folgende Reihenfolge zu beachten: 1. Gewicht 2. Haltbarkeit, 3. Atmungsaktivität, 4. Optik
Sandplatz Tennisschuhe oder Allcourt Tennisschuhe – Verschiedene Beläge, verschiedene Schuhe
Die Art des Belages gibt vor zu welchen Tennisschuhen Damen und Herren greifen sollten. Ein glatter Hallenschuh ohne Profil ist draußen auf Sand völlig fehl am Platz. Eine Übersicht über die verschiedenen Beläge und die damit verbundenen Anforderungen an die Sohle hilft ungemein bei eurer nächsten Schuhwahl.
Von den ca. 45.000 Tennisplätzen in Deutschland sind knapp 90 % Freiluftplätze und hierbei Hauptsächlich Asche bzw Sand oder Granulat, Beton-, Kunststoff- oder gar Rasenplätze sind bei uns eher die Ausnahme.
Sandplatz, Claycourt oder das seltenere Canada Tenn
Der Sandplatzschuh (erkennt ihr an dem Wörtchen Clay im Namen) hat bei allen Herstellern ein sehr feines, sogenanntes Fischgrätmuster. Das Muster sorgt dafür, dass ihr nicht aus- oder wegrutscht, gleichzeitig erlaubt es das kontrollierte Gleiten womit ihr sonst unerreichbare Bälle „errutschen“ könnt.
Die Sohle ist meist durchgängig, an den Seiten leicht hochgezogen um beim Rutschen über keine Kante zu stolpern. Es gibt aber auch Sandplatzschuhe mit einem ausgesparten Hohlraum am Mittelfuß (viel häufiger bei Allcourt Schuhen anzutreffen), der oft durch Carbon oder ähnliche Materialien verstärkt ist. Hier sammelt sich beim Rutschen jedoch Sand, der euch bremst oder im schlimmsten Fall sogar stolpern lässt. Ihr rutscht damit auch, jedoch ist das Gleitverhalten nicht wie bei durchgehenden Fischgräten-Sohlen. Während des Spiels sammelt sich zwangsläufig Sand im Profil. Den Sand solltet ihr hin und wieder rausklopfen. Sich zwischen den Ballwechseln mit dem Schlägerrahmen auf die Sohlen zu schlagen ist also keine dumme Angewohnheit der Profis oder irgendein Tick, sondern es sorgt tatsächlich dafür dass ihr von Punkt zu Punkt gleichbleibende Gleiteigenschaften und Grip habt.
Hardcourts, Allcourt oder auch Rasen
Allcourt Tennisschuhe für Beton- bzw Kunststoffbeläge (Hardcourt) unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht von den Sandplatzschuhen. Es gibt Unterschiede in der Dämpfung, aber was ins Auge fällt ist die Sohle. Oft weisen Allcourts ein überwiegendes Fischgrätenmuster gepaart mit einigen anderen Strukturelementen (Kreisprofile) auf. Das Profil ist allerdings oft etwas weniger tief, denn dort setzt sich kein Sand fest und ihr könnt auch damit bedingt kontrolliert rutschen, was aber Anfängern absolut nicht zu raten ist! Das Ausrutschen von Bällen will tatsächlich geübt sein und gerade auf harten Plätzen besteht eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr. Auf Beton kann man selbst mit Allcourts nicht vernünftig rutschen. Wilson wagt sich da jetzt mit einem neuen System dran (Glide), nur ist dann fraglich wie toll der noch auf Sand zu spielen ist.
Da Beton- und Kunststoffplätze im Vergleich zum Sandplatz deutlich härter sind, weisen Hardcourt bzw. Allcourt Schuhe eine stärkere Dämpfung und Steifigkeit auf. Mit solchen Schuhen könnt ihr auch auf Rasen spielen falls ihr jemals dazu kommen solltet.
Indoor Tennisschuhe – Halle ist nicht gleich Halle!
Halle ist nicht gleich Halle! Für die Anfänger ist wichtig: Wirkliche Indoor Tennisschuhe braucht ihr nur wenn in eurer Halle Teppich liegt!
Viele Hallenplätze verfügen heute über Veloursteppichbelag. Dabei handelt es sich um sehr stumpfe Beläge und profilierte Schuhe führen hier früher oder später zu Verletzungen durch Umknicken. Hallenschuhe (erkennt ihr an dem Zusatz Indoor) sind daher völlig glatt und ohne Profil. Zudem wird von vielen Hallenbetreibern vorgegeben, dass sämtliche Schuhe „non marking“ sein müssen, um häßliche Streifen zu verhindern.
Wer also überlegt seine geliebten Sandplatzschuhe vor der Entsorgung noch einen Winter in der Halle zu spielen indem er das Profil „runterflext“ (ein Schumacher kann euch das tatsächlich mit wenig Aufwand machen), sollte unbedingt geprüft haben ob seine Schuhe „non marking“ sind. Generell verändert ihr damit aber die Eigenschaften der Schuhe, weshalb von solchen Maßnahmen des Schuh-Tunings abzuraten ist.
Einige Hallenplätze verfügen über Kunststoffgranulat und ihr könnt dort auch mit Allcourts oder Sandplatzschuhen spielen.
Bitte beachtet, dass viele Hersteller die Schuhe eines Typs in verschiedenen Varianten anbieten! Auf den ersten Blick mögen die alle gleich aussehen, jedoch handelt es sich um unterschiedliche Schuhe. Achtet unbedingt auf den jeweiligen Zusatz in der Artikelbezeichnung (Clay, Allcourt oder Indoor).
Welcher ist für mich?
Rein auf den Untergrund bezogen ist diese Frage für jeden recht einfach zu beantworten:
Wenn ihr im Sommer überwiegend auf Sand spielt, solltet ihr selbstverständlich einen Sandplatzschuh wählen.
Wer hin und wieder mal bei Medenspielen oder Turnieren auf einen anderen Belag gezwungen wird, kann durchaus zu Allcourts greifen, aber generell reicht für die Freiluftsaison ein Paar.
Im Winter ist es dann abhängig davon in welcher Halle ihr spielt. Wenn ihr Hallen mit Granulat oder Kunstrasen mit Sand in der Nähe habt, reichen auch hier die Allcourts, wenn ihr in Hallen mit Teppich spielt, ist ein zweites Paar Hallenschuhe Pflicht.
Beratung Damen Tennisschuhe und Herren Tennisschuhe
Welche Tennisschuhe Einsteiger ins Auge fassen
Wir begleiten als Trainer zahlreiche Kids und Jugendliche, aber auch Erwachsene bei ihren ersten Schritten auf dem Platz. Dabei kommen wir immer sehr schnell auf die Frage nach den richtigen Schuhen. Hier findet ihr die Ratschläge und Tipps, die es zu beachten gilt.
Als Einsteiger solltet ihr beim Vergleich verschiedener Tennisschuhe einige Dinge beachten um keine bösen Überraschungen zu erleben. Idealerweise habt ihr bereits die Basics unter generelle Anforderungen an Tennisschuhe und verschiedene Platzbeläge gelesen. Nehmt euch dann bitte noch 2 Minuten um die Folgenden Infos zu lesen.
Optik der Tennisschuhe? Nebensächlich- wenn auch manchmal genial!
Tennisschuhe sind wirklich eine Wissenschaft für sich und nahezu jedes Teil an so einem Schuh hat irgendeine Funktion. Geht bei der Wahl des Tennisschuhs nicht nach optischen Gesichtspunkten vor! Es geht um die Eigenschaften der Schuhe, und sonst nichts. Allerdings bieten die Hersteller mittlerweile jedes Modell in verschiedenen Farben an. Manche Farben verkaufen sich besser, manche schlechter. Die Preise können dementsprechend auch innerhalb eines Modells variieren.
Laufbandanalyse? Könnt ihr machen, aber…
Auf anderen Pseudo „Tennisschuhe Test“ Seiten findet ihr manchmal den Rat ihr sollt als Einsteiger zuerst eine Analyse des Laufstils machen lassen. In unseren Augen ist das zwar nett wenn ihr Laufschuhe sucht, aber für Tennisschuhe ist das eine ungeeignete Herangehensweise. Auf dem Laufband lauft ihr gerade nach vorne, setzt den Fuß immer recht konstant auf und rollt immer gleich ab. All das passiert auf dem Tennisplatz eben nicht!
Auch ein Einsteiger Tennisschuh ist kein Laufschuh! Selbst wenn euer Sportladen um die Ecke noch Tennisschuhe anbietet, ist es oft schwer hier den richtigen zu finden. Im Laden 2-3 Mal im Gang auf und ab zu gehen wird sich in fast jedem Tennisschuhen „falsch“ anfühlen! Das ist nur logisch und völlig normal, denn dafür sind diese Schuhe nicht gemacht!
Bevor nun einige aufschreien: wer eine Sportart wählt, bei der Laufen ein wichtiger Bestandteil ist, ist nie schlecht beraten den eigenen Laufstil mal kontrollieren zu lassen. Kommt dabei eine Abweichung von der Norm raus, ist der nächste Gang zum Orthopäden sinnvoll.
Spielhäufigkeit und Intensität? Spielertyp ist sehr wichtig!
Wer gerade erst anfängt kann auf ein Einsteigermodell zurückgreifen. Dabei ist die UVP der Hersteller immer ein guter Anhaltspunkt (70 bis 90 €). Wenn ihr 1-2 mal pro Woche im Training ein paar Eimer Vorhand oder Rückhand kloppt, und auch wenn ihr dann noch die ein oder andere Stunde freies Spielen dranhängt, seid ihr mit Einsteigermodellen gut bedient. Möglicherweise glänzt ihr noch nicht durch perfekte Technik, kompensiert das aber über Laufbereitschaft und Kampfgeist, dann könnt ihr durchaus in dem Artikel für Fortgeschrittene weiterlesen, denn euer Bewegungsspektrum deckt sich dann eher mit dem dort beschriebenen.
Schuhe vom Vorbild der ATP oder WTA? Ja, wenn…
Wer die ATP oder WTA verfolgt, neigt vielleicht dazu sich an den Schuhen der Stars zu orientieren. Dagegen ist absolut nichts einzuwenden, im Gegenteil! Die Herren und Damen ganz vorne in der Weltspitze spielen ihre jeweiligen Tennisschuhe weil sie für ihren Stil die besten sind. Rein finanzielle Beweggründe kann man sicherlich bei den Top Spielern ausschließen. Djokovic spielt Head Schläger, aber Adidas Schuhe, Nadal spielt Babolat aber trägt Nike, Federer spielt Wilson und trägt Nike – die Liste ließe sich fortführen.
Wenn ihr euch an den Tourspielern orientieren wollt, dann an Hand des Stils den sie spielen. Zu dem Thema haben wir im Blog einen lesenswerten Artikel geschrieben.
Preissegment? Vorjahresmodelle antizyklisch kaufen!
Ihr müsst als Anfänger nicht zwingend das high-end Modell haben, welches euch „Hochleistung im Extrembereich“ verspricht. Wenn in den Herstellerangaben irgendwelche Superlative auftauchen, fragt euch, ob ihr das tatsächlich braucht. Wahrscheinlich werdet ihr sogar mit Profischuhen recht unglücklich, denn nicht überall wo Nadal oder Djokovic draufsteht, steckt auch Nadal oder Djokovic drin.
Zwar schreitet die Entwicklung bei den Tennisschuhen in jedem Jahr voran und es gibt stetige Weiterentwicklungen im Bereich der eingesetzten Materialien, aber gerade als Einsteiger oder Freizeitspieler lohnt sich ein Blick auf die (günstigen) Auslauf- oder Vorjahresmodelle. Was vor einigen Monaten noch das non plus ultra war, wird nicht über Nacht zum Schnee von gestern. Hier lässt sich ohne große Einbußen was Tragekomfort und Spielbarkeit betrifft einiges sparen.
Was die Preispolitik der Händler betrifft, so empfiehlt es sich antizyklisch zu kaufen. Outdoorschuhe im Winter, Indoorschuhe im Sommer.
Abzuraten ist jedoch von günstigen Discounterschuhen. Tennis ist ein komplexer Sport mit hohen körperlichen Belastungen. Die führenden Hersteller haben Zeit und Geld in die Entwicklung bestmöglicher Schuhe gesteckt – vertraut auf dieses Know How. Modelle, die zwei Jahre oder älter sind, stehen logischerweise seit zwei Jahren in irgendeinem Regal – für die Gummisohlen ist das nicht ideal. Also: Vorjahresmodell, ja – älter, nein.
Damen Tennisschuhe
Wir stellen im Training fest, dass mehr und mehr Damen aktuell mit dem Tennis anfangen. Auch hier stellt sich schnell die Frage nach den richtigen Damen Tennisschuhen. Auf Anfängerniveau unterscheidet sich das Spiel von Damen und Herren kaum. Sidestep – Vorhand – zurück zur Mitte – sidestep – Rückhand…etc etc. Warum es also extra Tennisschuhe für Damen gibt ist eine berechtigte Frage.
Als Dame auch im Herrenschuh und umgekehrt? Eher nicht…
Generell gelten alle Aussagen bzgl des richtigen Schuhs für den richtigen Untergrund und den jeweiligen Spielertyp unabhängig vom Geschlecht. Dennoch gibt es wichtige Unterschiede zwischen Damen- und Herrenschuhen.
Mini-Herrenfüße? Weit gefehlt!
Beim Damenfuß ist der Zehenbereich relativ zum Fersenbereich breiter, das Gesamtvolumen ist etwa 1/3 kleiner, der Fuß ist flacher aber stärker gewölbt, der Ansatz im Übergang zur Wade ist anders, der Fuß als Ganzes ist flexibler aber gleichzeitig weniger stabil. In den meisten Fällen kommt dann noch dazu, dass Damen bei gleicher Größe dennoch leichter sind als Männer. Dadurch treten beim Damentennis trotz eventuell gleicher Bewegungsmuster und Spielanlagen ganz andere Kräfte auf als beim Herrentennis. Damen Tennisschuhe sind mit ähnlicher Technologie aufgebaut wie Herren Tennisschuhe, jedoch in unterschiedlichen Bereichen oder Stärken (bei bspw der Dämpfung).
Kann ich trotzdem Männerschuhe tragen? Ja, wenn…
Ihr könnt theoretisch schon auf einen Schuh des anderen Geschlechts zurückgreifen wenn euer Fuß (warum auch immer) mehr dem der Damen oder Herren entspricht. Individuell mag das hier und da mal gut funktionieren, aber wahrscheinlich werden Damen den Herrenschuh bspw. hinten zu weit und vorne zu eng finden. Die Dämpfung, die auf Damen oder Herren ausgelegt ist kann im einen Fall als zu hart, im anderen Fall als zu weich wahrgenommen werden.
Ohne wirklich guten Grund auf ein Modell des anderen Geschlechts zu setzen kann also nach hinten losgehen.
Wie oben erwähnt, gelten für euch, liebe Damen, grundsätzliche identische Aussagen wie für Herren. Daher sind die Infos die es in den Bereichen Platzbeläge, Generelle Anforderungen an Tennisschuhe und Einsteiger gibt auch für euch gedacht. Die Schuhe für euch unterscheiden sich von den Herrenschuhen nicht nur im Schnitt, sondern auch in den verschiedenen Technologien im Schuh. Diese sind auf der Seite zu den jeweiligen Herstellern zu finden.
Das Bewegungsspektrum bei Damen und Herren ist im Anfängerbereich identisch. Erst später, wenn ihr wirklich die ersten freien Ballwechsel spielt, oder im Training mit der Beinarbeit anfangt, kommen die Unterschiede im Schuhwerk zum Tragen.
Unsere Empfehlungen für Damen Tennisschuhe findet ihr HIER
Welche Tennisschuhe Damen und Herren auf höherem Niveau ins Auge fassen
Wir haben selbst im Alter von 5-7 mit dem Tennis angefangen und stehen daher seit 20-30 Jahren auf dem Platz! Diejenigen die schon länger spielen haben sicher schon, wie wir, den ein oder anderen Schuh ausprobiert. Wenn ihr ein Modell gefunden habt, gibt es erstmal grundsätzlich keinen Grund daran was zu ändern. Sollten eure Schuhe durch sein, dann bleibt bei der Marke bzw dem Typ. Habt ihr allerdings irgendeinen Punkt den ihr an eurem aktuellen Schuh nicht so doll findet? Dann könnt ihr im Bereich Technologie im Schuh nachlesen was euch genau drückt, und welcher Schuh bzw Hersteller eventuell bessere Alternativen hat.
Gibt es klare Favoriten? Einfache Antwort: Kommt darauf an…
Eine pauschale Empfehlung kann für fortgeschrittene Spieler nicht abgegeben werden. Wer was anderes behauptet denkt nicht weit genug. Zu viele Einzelfaktoren spielen eine wichtige Rolle. Zunächst mal sind eure rein körperlichen Merkmale wichtig (Größe, bzw Gewicht, starke/schwache Muskulatur, Vorschäden, Pronation/Suplination etc).
In Kombination mit eurem Spielstil ergibt sich dann eine mehr oder weniger engere Auswahl an möglichen Schuhen. Jemand der oft ans Netz vorrückt oder generell auf den schnellen Punkt geht hat ein gänzlich anderes Bewegungsmuster auf dem Platz wie jemand der eher defensiv von der Grundlinie spielt und daher oft lange Wege geht.
Unsere Empfehlungen für Herren und Damen Tennisschuhe auf fortgeschrittenem Niveau findet ihr HIER
Empfehlung vom Vereinskollegen? Ja, aber nur wenn…
Die Laufwege und typischen Bewegungsmuster vom Angriffsspieler (generell Vorwärtsbewegung – Traktion beim Antritt – flexibler Vorfuß) unterschieden sich vom defensiven Grundlinienspieler (seitliche Bewegungen – Gleiteigenschaften – gute Dämpfung – stabiler Halt in der Ferse).
Sprinter und Marathonläufer tragen unterschiedliche Schuhe
Ähnlich groß ist der Unterschied wenn ihr ein aggressiver Angriffsspieler seid, oder eine menschgewordene Trainingswand die defensiv jeden Ball erläuft
Körperliche Unterschiede, vor Allem Gewicht und Größe, erschweren einen Quervergleich mit Vereinskollegen darüberhinaus. Seid vorsichtig mit Schuhempfehlungen von Vereinskameraden! Auch wenn ihr auf dem Papier etwa gleich stark seid oder wenn ihr euch beide im gleichen LK-Bereich bewegt, so können eure Anforderungen an einen vernünftigen Schuh trotzdem meilenweit auseinanderliegen.
Und welchen soll ich jetzt nehmen?
Wenn ihr auf der Suche nach neuen Schuhen seid, solltet ihr unbedingt die Artikel zu den einzelnen Marken lesen. Hier findet ihr Infos was genau jeder Hersteller wo in welchem Schuh verbaut. Drückt irgendwas in eurem Schuh, oder gefällt euch etwas besonders gut, dann könnt ihr dort nachlesen woran das liegt. Ihr wisst dann auf welche Elemente ihr bei der nächsten Schuhwahl achten solltet. Da erfahrt ihr auch was es in nächster Zeit an Weiterentwicklungen geben wird.
Besonderheiten bei Vielspielern
Wenn ihr schon sehr lange spielt habt ihr wahrscheinlich beim Thema Schuhe Fragen und Anliegen, auf die in Onlineshops nur bedingt eingegangen wird. Ob es um Einlagen geht, „Schuhtuning“, besondere Anforderungen an bspw die Weite der Schuhe oder die Haltbarkeit der Schuhe generell, wir haben aus eigener Erfahrung und in zahlreichen Diskussionen mit anderen Spielern einige Punkte zusammengetragen, die evtl für euch von Interesse sind.
Krumme und schiefe Füße – orthopädische Themen
Wenn sich eure Füße vom Standardfuß unterscheiden, oder ihr in irgendeinem Punkt zu Extremen neigt (Pronation, Suplination, Senkfuß, Spreizfuß etc) dann ist der Gang zum Orthopäden der einzig sinnvolle erste Schritt. Dann vertraut auch nicht darauf, dass möglicherweise in irgendwelchen Bewertungen vereinzelt jemand davon berichtet mit dem Problem x den Schuh y zu empfehlen. Zwar gibt es Schuhmodelle, die sich auf die Fahne geschrieben haben bei Problem A oder B zu unterstützen, aber wir haben sämtliche Aussagen dazu bewusst aus unseren Beschreibungen und Bewertungen gestrichen.
Ein Orthopäde verpasst euch im Bedarfsfall eine Einlage und dann gilt es lediglich noch den Schuh zu finden in den die gut reinpasst. Austauschbare Innensohlen findet ihr bspw bei Asics oder einigen K-Swiss Modellen.
Bandagen / Braces und sonstiges was ihr mit in die Schuhe packt
Wenn es sich bei irgendwelchen „Anbauteilen“ am Fuß lediglich um Tape, ein einfaches, dünnes Kreuzgelenk oder gar nur um das zweite Paar Socken handelt, ist das ganze recht einfach. Je nachdem bestellt ihr den Schuh ein klein wenig größer.
Bandagiert ihr die Füße bspw. wie Murray mit recht dicken Bandagen, treten allerdings schon ganz andere Probleme auf. Mit zwei Nummern größer passt es vielleicht am Knöchel, aber ihr schwimmt im Vorfuß? Oder aber ihr schnürt die Schuhe so fest, dass euch das Blut im Fuß wegbleibt? Hierfür gibt es aber auch eine Lösung: Unterteilt die Schnürung! Am Vorfuß (bspw. in den ersten beiden Löchern) knotet ihr den ersten Schnürsenkel und Richtung Knöchel nehmt ihr einen weiteren. So könnt ihr vorne mit ausreichend Druck schnüren und habt am Knöchel Spielraum um individuell für eure jeweilige Bandage zu binden.
Die Haltbarkeit eurer Schuhe leidet allerdings unter steifen Bandagen, das ist einfach so. Wir haben Berichte von Spielern gefunden, die allerdings hier deutliche Unterschiede bei verschiedenen Modellen sehen. Noch reicht die Anzahl der Bewertungen nicht aus um belastbare Empfehlungen auszusprechen aber wir arbeiten dran. Wenn wir Bandagen tragen, ist es uns jedoch fast egal ob ein Schuh bspw. am Innenfutter am Knöchel schneller durchscheuert. Optisch unschön, aber dank der Bandage ist das Spielgefühl nicht schlechter – ganz im Gegenteil!
Schuhtuning
Die leichteste Form des Schuhtunings ist sicher das Spielen selbst. So richtig wohl fühlt man sich erst wenn der Schuh eingelaufen ist. Fängt dann noch bspw. das Kunstleder im Obermaterial am Ballen/Zehenbereich an rissig zu werden, wird der Schuh langsam perfekt. Leider hat dann schon oft die Laufsohle ihre besten Zeiten hinter sich und die große Freude ist nur von kurzer Dauer weil man anfängt bei jedem Antritt auszurutschen.
Wenn eure Schuhe anfangs zu stumpf sind (zu tiefes Profil auf Sand) könnt ihr theoretisch da was wegschleifen, allerdings hat das Auswirkungen auf den gesamten Schuh als Einheit und ist nur bedingt zu empfehlen. Also streng genommen garnicht!
Anders verhält es sich unserer Meinung nach bei Hallenschuhen mit glatter Sohle. Hallenschuhe die zwei oder mehr Jahre im Winter zum Einsatz kommen härten an der Laufsohle aus (Weichmacher verflüchtigen sich – vergleichbar mit einem 3 Jahre alten Radiergummi). Das ganze passiert schleichend und macht sich nur bemerkbar dadurch, dass man öfter wegrutscht oder beim Antritt nicht von der Stelle kommt. In diesem Fall kann es hilfreich sein die Laufsohle ganz leicht und gleichmäßig anzurauen, wobei die Betonung auf „leicht“ liegt! Bspw. könnten beide Schuhe je 2 Mal von vorne nach hinten mit konstantem Druck mit Schmirgelpapier bearbeitet werden.
Das ist selbstverständlich nicht beliebig oft wiederholbar und ganz sicher nicht im Sinne der Hersteller. Sowas macht man auf eigene Gefahr, auch wir übernehmen keine Haftung!
Senioren Tennisschuhe – für alle Ü30er interessant
Diejenigen, die McEnroe oder Becker noch live im ZDF gesehen haben finden in diesem Artikel die Antworten auf die Frage welcher Schuh zu ihnen passt. Ihr hab die Boomzeiten des Tennis aktiv miterlebt und wart selbst wahrscheinlich mehrfach in der Woche auf dem Platz. Schuhe gab es beim Sportladen eures Vertrauens und wahrscheinlich hattet ihr einen Verkäufer, der selbst spielte. Beratung auf Augenhöhe ist allerdings kaum noch zu finden.
Wir sind auf vielen Anlagen unterwegs und stellen immer wieder fest, dass gerade im Seniorenbereich viele noch mit Schuhen unterwegs sind, die sie etwas überspitzt formuliert noch mit D-Mark bezahlt haben. Trifft man auf neuere Modelle, sind diese aus unserer Sicht oft einfach unpassend zu dem Spielertyp der drinsteckt.
Spieltyp und Beinarbeit? Mit 18 ging das irgendwie besser…
In der breiten Masse geht es mit zunehmendem Alter etwas gemütlicher zu und nur die wenigsten im Seniorenbereich rutschen quer über den Platz oder sprinten von der Vorhand- zur Rückhandseite. Wahrscheinlich erwartet ihr von euren Schuhen ein relativ geringes Gewicht, guten Tragekomfort und ein hohes Maß an Stabilität damit ihr euch nicht verletzt.
Wenn ihr dann zu einem Schuh gegriffen habt, der bspw „maximale Stabilität“ verspricht, seid ihr möglicherweise enttäuscht worden und fragt euch wie man mit so klobigen Dingern spielen kann, und nach dem Training oder den Medenspielen tun die Füße weh. Selbst wenn eure Spielanlage davon lebt, dass ihr auch mit 50 noch so manchen 30 jährigen totlauft, dann ist dennoch der Muskel- und Gelenkapparat ein anderer. Ohne verstärkten Trainingseinsatz geht es ab 30 rein körperlich einfach bergab. Einige Spieler sind zwar erstaunlich fit, nur absolvieren wahrscheinlich die wenigsten ein Pensum wie bspw. Tommy Haas, der weit jenseits der 30 noch passabel auf der Tour mithalten kann.
Haltet nach Schuhen mit relativ waagerechter Sohle Ausschau! Ein keilförmiger Schuh, der im Absatz höher ist, hat sehr oft eben genau da eine starke Dämpfung bzw. in Folge dessen auch ein sehr stabiles Außenskelett. Solche Schuhe könnten sich für euch zu steif und hart anfühlen. Zudem zwingt euch ein Tennisschuh der hinten höher ist immer dazu leicht auf dem Vorfuß zu stehen. Das ist prima wenn man permanent tänzelt und blitzschnell zum nächsten Sprint ansetzt. Könnte aber auf Dauer belastend für die Gelenke werden.
Produktbeschreibung beachten? Ja, und dabei eine Sache vor Augen haben…
Die Angaben in den Produktbeschreibungen sind für den Hobbyspieler jenseits der 35 verwirrend, teilweise irreführend und enden manchmal in frustrierenden Fehlkäufen. Die Vielzahl der Produktbeschreibungen zielen auf ein Publikum das mindestens eine Generation nach euch kommt, also auf diejenigen, die tatsächlich noch nach jedem Stop sprinten und an der Grundlinie brummen ohne müde zu werden. Wenn es also da bspw. um „maximale Stabilität“ geht, dann bezieht sich so eine Angabe auf eben solch hohe Belastungssituationen, aber wahrscheinlich nicht auf das was Herren Tennisschuhe oder Damen Tennisschuhe für Senioren in euren Augen leisten sollten.
Und welchen soll ich jetzt nehmen? Leicht und flexibel
Unsere Empfehlung lautet daher sich einen Schuh aus dem mittleren Segment zuzulegen. Und selbst wenn es ein Schuh für Turnierspieler sein soll, dann legt den Fokus auf Gewicht und Flexibilität. Gehört ihr zu denen, die es tatsächlich mittlerweile etwas gemütlicher angehen? Dann sind selbst solche Schuhe in punkto Stabilität wohl völlig ausreichend.
Wenn ihr nicht gerade Hardcourt Plätze in eurem Verein habt, empfehlen wir einen „non marking“ Sandplatzschuh zu wählen. Mit dem könnt ihr bspw im Medenspiel auch mal auf Beton spielen. Die Notwendigkeit dann generell Allcourts zu nehmen besteht nicht unbedingt. Bei einer Spielweise ohne permanente Maximalbelastungen habt ihr auch mit Sandplatzschuhen hier guten Grip. Das Rutschen sollte dann jedoch weitgehend vermieden werden.
Reinigung und Pflege – Sand, überall Sand!
Aschenplätze stauben sehr stark wenn sie etwas trockener werden. Von den Socken über die obere Innenkante der Schuhe am Schaft bis hin zu jeder kleinen Struktur auf der gesamten Oberfläche setzt sich der rote Sand überall fest. Das gehört einfach dazu, dennoch sollte man die Kampfspuren dann irgendwie beseitigen – nur wie?
Lasst die Schuhe trocknen!
Wenn ihr gelegentlich spielt, reicht es die Schuhe irgendwo im Haus trocknen zu lassen. Der ein oder andere packt dann noch ein Stück Zeitung mit rein.
Dürft ihr bspw an einem Turnierwochenende oder bei Medenspielen mehrfach am Tag auf den Platz, müsst ihr für euch entscheiden ob ihr die Schuhe auszieht oder nicht. Es ist nicht wirklich bequem die Zeit zwischen zwei Matches in nassen Tennisschuhen zu verbringen, und auf fast jeder Anlage dürft ihr mit den Schuhen weder das Clubhaus noch die Sanitäranlagen betreten.
Wollt ihr die Schuhe schnell trocknen, könnt ihr so ein kleines Luftentfeuchtersäckchen (kennt man vom Auto) reinlegen. Das ungläubige Kopfschütteln der Gegner solltet ihr dann allerdings aushalten können. Vielleicht bekommt der ein oder andere aber auch Respekt wenn ihr so ein tamtam veranstaltet.
Stellt eure Schuhe nicht auf die Heizung, legt sie nicht in die Mikrowelle und nicht den Föhn draufhalten!
Nur bürsten, nicht schleudern!
Über die trockenen Schuhe bürstet ihr mit einer weichen Bürste drüber und was die Reinigung betrifft, solltet ihr es bei einem feuchten Schwamm und leichten Reinigern belassen. Zwar würden die meisten Obermaterialien den Schleudergang in der Waschmaschine noch (zumindest beim ersten Mal) überleben, aber ihr tut der Dämpfung damit keinen Gefallen.
Wenn euch die Verfärbungen am oberen Rand des Schaftes (Übergang von Außenschuh zu Innenfutter) sehr stören, versucht es ggf mit dem kleinen Aufsatz den ihr am Staubsauger habt.
Freundet euch allerdings lieber direkt mit dem Gedanken an, dass ihr die rote Patina nie mehr wirklich loswerdet. Außerdem darf so ein Tennisschuh durchaus einige Kampfspuren aufweisen.
Die Pflege eurer Schuhe unterscheidet sich nicht wesentlich von der Pflege aller anderen Schuhe die ihr habt. Das synthetische Obermaterial solltet ihr anfangs imprägnieren, und bei Echtleder/Kunstleder könnt ihr mit gängigen Pflegemitteln dafür sorgen, dass es zum Beispiel im Abrollbereich im Vorderfuß zu keinen Brüchen oder Rissen kommt.