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Nicht überall wo Roger draufsteht steht Roger drin

Oder: Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Nach nun über 30 Jahren aktiver Tenniskarriere als Spieler und Trainer kann ich eins mit Sicherheit sagen: Eure Tennisschuhe machen aus euch keinen besseren Spieler! Wenn ihr zu eng zum Ball steht, steht ihr zu eng zum Ball, da rettet euch kein Schuh der Welt.

Während der Schläger sicherlich großen Einfluss auf euer Spiel hat, und mit Bedacht gewählt sein will, ist der Tennisschuh euer Kontakt zum Platz und ermöglicht euch erst so zu spielen wie ihr spielt.

Sprintet ihr an der Grundlinie von Ecke zu Ecke, oder begrenzt sich euer Aktionsradius eher auf 2-3 Meter rund um die Aufschlag- / Returnposition? Geht ihr lange ralleys mit, oder geht ihr auf schnelle Punkte? Entsprechend eurem Stil und euren Stärken hat jeder unterschiedliche Anforderungen die sein Schuh erfüllen sollte.

Der gemächliche Spielertyp braucht keinen extrem stabilen (schweren) Schuh und der Sandplatzwühler der die letzten 2 Meter zum Ball auch mal rutscht, ist mit einem leichten, flexiblen Schuh eher schlecht beraten. Unterm Strich ist das also eine sehr individuelle Sache und jeder muss für sich entscheiden welche Eigenschaft im Vordergrund stehen soll.

Legt euch nicht irgendeinen Tennisschuh zu weil den euer Lieblingsspieler auf der Tour spielt.

Fragt euch zwei Dinge:

  • Welchem Spielertyp ähnelt ihr? Orientiert euch daran! Ein Asics Solution macht aus euch keinen Gael Monfils, aber wenn ihr keinen Ball verloren gebt, rennt als gäb es kein Morgen und tatsächlich auch noch den kürzesten Stop ausgrabt, dann ist das durchaus ein Schuh für euch. Ob ihr Monfils dann nun toll findet ist eine völlig andere Frage.
  • Welchem Typ ähnelt eure körperliche Konstitution? Lleyton Hewitt bringt bei gerade mal 178 cm (auf der Tour galt/gilt das als klein) etwa 61 Kilo auf die Waage. Der schon erwähnte Monfils bei 193 cm knapp 80 Kilo! Bei der Frage nach der richtigen Dämpfung ist das Gewicht entscheidend und dann ist es fast egal ob sich euer Gewicht auf 175 cm oder 195 cm verteilt. Die Größe hat dann zwar noch Auswirkungen auf die Hebelkräfte aber darauf gehe ich jetzt nicht ein.

Ganz wichtig zu wissen an der Stelle: Auch bei den Schuhen gibt es Abstufungen die sich an verschiedenen Spieltypen orientieren. Was ihr von Schlägern kennt (bspw bei Wilson mit: Lite, Team und Tour) gibt es so ähnlich auch bei diversen Schuhmodellen. Bei Schlägern wird ohne Beratung gerade von Anfängern oft das „Tour“ Modell gegriffen auch wenn der Frust damit vorprogrammiert ist. Der Gedanke dahinter ist jedes Mal ganz nett gemeint

„…ist bisschen teurer wie die anderen, Roger spielt den auch…muss ja gut sein!“

Die Verwunderung ist dann oft groß wenn kein Ball sauber getroffen wird. Ähnlich ist das bei den Tennisschuhen!

Welcher Hersteller welche Beinamen für die Abstufung bei den Tennisschuhen verwendet wird demnächst in einem eigenen Thema gezeigt.

Was bleibt also als Fazit?

Es ist nicht nur wichtig einen „realistischen Schläger“ zu spielen, sondern auch einen „realistischen Tennisschuh“ zu tragen. Bei der Wahl der Schuhe sollte falscher Ehrgeiz ausgeblendet werden. Einsteigern ist daher ans Herz zu legen mit Einsteigerequipment anzufangen!

Was bei Einsteiger Schuhen zu beachten ist findet ihr im

Tennisschuhe Ratgeber

Schumi hat seine ersten Runden auch in einem 4 PS GoKart gedreht…



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